Volkswagen bittet in dem Schreiben um "Verständnis und Unterstützung bei der Abwicklung dieser vorsorglichen Maßnahme“ und bedankt sich für das "Vertrauen in die Marke Volkswagen“. Doch eines gibt es nicht: finanzielle Entschädigung oder ein Ersatzfahrzeug für die betroffenen Kunden. Stattdessen bleibt den Fahrzeughaltern nur die Hoffnung auf schnelle Hilfe – und ein "feuchter Händedruck“, der nichts kostet. Unfallforscher Markus Egelhaaf von der Dekra betont, wie wichtig funktionierende Airbags für die Sicherheit sind: "Das Rückhaltesystem eines Autos besteht aus mehreren Komponenten, die aufeinander abgestimmt sind. Der Airbag ist eine entscheidende Komponente, ohne die der volle Schutz nicht gewährleistet ist.“ Wer trotz der Warnung weiterhin den Beifahrersitz nutzt, riskiert nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch rechtliche Konsequenzen.
Falls es zu einem Unfall kommt, könnte die Haftung problematisch werden. Laut BILD-Anwältin Nicole Mutschke haftet VW grundsätzlich weiterhin für Schäden, die durch das defekte Bauteil entstehen. "Missachtet der Besitzer jedoch die Hinweise im Rückrufschreiben, kann dies die Haftung wegen Mitverschulden mindern oder sogar ganz ausschließen.“ Weltweit sind 16.510 Autos von dieser Aktion betroffen. Laut VW handelt es sich um „frische, in den letzten Monaten produzierte Fahrzeuge“. Autos, die noch nicht an Kunden ausgeliefert wurden, sollen vor der Übergabe nachgebessert werden.
Für all jene, die ohnehin schon genervt von ihrem Beifahrer waren, könnte diese Situation zumindest einen kleinen Vorteil bieten: Ruhe auf dem Beifahrersitz. Allerdings ist das wohl nur ein schwacher Trost für diejenigen, die jetzt mit Einschränkungen leben müssen. Wir empfehlen allen betroffenen Fahrern, die Anweisungen von Volkswagen ernst zu nehmen und den Beifahrersitz bis zur Reparatur nicht zu nutzen. Ihre Sicherheit – und die Ihrer Mitfahrer – sollte immer an erster Stelle stehen.